Ständehaus in Dresden
Das Ständehaus wurde an Stelle des Brühlschen Palais in den Jahren 1901 bis 1907 von Paul Wallot errichtet. Von 1907 bis 1945 diente es als Sitz des Sächsischen Landtages. Der gigantische Monumentalbau ist ein mitbestimmender Teil der Silhouette an der Ostseite des Schloßplatzes. Die Bauplastik des unmittelbar an der Freitreppe der Brühlschen Terrasse gelegenen Gebäudes stammt unter anderem von Karl Groß, August Hudler und Hans Hartmann-MacLean (eigentlich Hans Rudolf Hartmann). Die Ausstattung von Otto Gußmann, Wilhelm Kreis und Richard Riemerschmied fiel dem Flammeninferno des 13. Februar 1945 zum Opfer. Das Gebäude selbst blieb aber weitestgehend erhalten.
Das sandsteinverkleidete Gebäude mit einem sehr zurückhaltenden Bauschmuck ist streng gegliedert, hat einen trapezförmigen Grundriss und wirkt daher sehr massiv. Das Ständehaus ist gekrönt von einer großen vergoldeten Figur, der „Saxonia“. Sie wurde im Jahre 1905 von Johannes Schilling geschaffen. Der plastische Schmuck über dem Turmportal stammt von Heinrich Epler. Der Eingang auf dieser Seite ist von zwei Giganten eingefasst. Diese sind ein Werk von Selmar Werner. Im Inneren sind mehrere Sitzungssäle aneinandergereiht. Die Raumfolge wird durch ein klares System von repräsentativen Gängen, Treppenanlagen, einem zentralen Innenhof und vier Nebenhöfen gegliedert. Aus dem Palais Brühl blieben vier Sandsteinplastiken („Weisheit“, „Wachsamkeit“, „Flora“ und „Meleager“) und zwei Wandbrunnen erhalten.
Schon seit Beginn der Wiederherstellung des Gebäudes hat das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen sein Domizil im Ständehaus. Außerdem beherbergte das Haus bis Anfang 1999 das Staatliche Museums für Tierkunde, das Staatliche Museum für Mineralogie und Geologie und die Deutsche Fotothek. Seit 2001 befindet sich auch das Oberlandesgerichteim Ständehaus.
Dem Gebäude des Ständehauses schließt sich entlang der Brühlschen Terrasse das Sekundogenitur (heute Teil des Hotels Hilton) an.