Wann wird das DDV-Stadion erneut zu einer Dynamo-Festung?

Das DDV-Stadion von Dynamo Dresden hat eine bewegte Historie und schon zahlreiche Höhen und Tiefen erlebt. Seit dem Neubau der Arena im Jahr 2009 ging es für Dynamo sportlich peu à peu aufwärts. Mittlerweile ist Dresden wieder in der 2. Bundesliga angekommen, muss seine Heimbilanz jedoch deutlich verbessern, wenn man langfristig sein Comeback in der 1. Bundesliga feiern möchte.

Sechs Siege, acht Unentschieden und drei Niederlagen, die Heimbilanz von Dynamo Dresden aus der vergangenen Saison liest sich alles andere als berauschend. Auch wenn man nur drei Spiele verloren hat, liegt man in der Heimtabelle der 2. Liga nur auf dem 9. Rang. Kurioserweise schnitt Dynamo in der Gesamttabelle deutlich besser ab: Mit 50 Punkten beendete man die vergangene Spielzeit auf dem 5. Platz, was jedoch primär an den starken Leistungen auf fremden Plätzen lag.

Mit neuer Heimstärke zurück in die 1. Fußball-Bundesliga?

Auch wenn der Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz satte 17 Punkte betrug, gibt es dennoch einige Fans, die von einem Comeback in der 1. Liga träumen. Mit drei oder vier zusätzlichen Heimsiegen hätte dies in der vergangenen Saison sicherlich im Bereich des Möglichen gelegen. Zuletzt spielte Dynamo in der Saison 1994/95 in der ersten Liga, damals noch im alten Rudolf-Harbig-Stadion. Nach dem Abstieg aus der Bundesliga folgten die Insolvenz und der Neubeginn in der Regionalliga. In der Saison 2007/08 erreichte man mit einem Zuschauerschnitt von gerade einmal 9.300 Fans einen Tiefpunkt in der Vereinsgeschichte. Doch mit dem Neubau des DDV-Stadions 2009 erholten sich die Zuschauerzahlen recht schnell wieder und zeitgleich feierte man erneut sportliche Erfolge mit dem Aufstieg in die 2. Liga 2010/11. Selbst nach dem erneuten Abstieg in die 3. Liga hielten die Dynamo-Fans ihrem Verein die Treue. Dresden hatte 2014 sogar den besten Zuschauerschnitt aller Drittligisten in Europa.

Mit dem Rückhalt der treuen Fans möchte man nun an die starken Leistungen aus der Vorsaison anknüpfen und in der nächsten Saison die Rückkehr in die 1. Liga feiern. Beim Sportwetten-Anbieter Betway erhält Dynamo Dresden am 21. Juli eine Aufstiegsquote von 7. Damit gehört man immerhin zu den Top 6-Aufstiegskandidaten in der kommenden Zweitliga-Saison. Der größte Favorit auf den Aufstieg ist der FC Ingolstadt 04. Aber auch Eintracht Braunschweig und der SV Darmstadt 98 werden sicherlich ein Wörtchen mitreden, wenn es um das Thema Aufstieg geht.

Die Historie des DDV-Stadions

Von der Dresdner Kampfbahn bis zum DDV-Stadion war es ein langer Weg. Angefangen hat alles 1922 mit dem Bau der Kampfbahn, die ein Jahr später bereits mit einer Kapazität von 24.000 Zuschauern eröffnet wurde. Den meisten Fußballfans dürfte das Dynamo-Stadion unter den Namen Rudolf-Harbig-Stadion bekannt sein. Benannt nach dem gleichnamigen Dresdner Leichtathleten wurde das Stadion nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem es im Rahmen des großflächigen Angriffs auf die Stadt Dresden am 13. und 14. Februar 1945 stark beschädigt wurde, erneut aufgebaut. 1951 erfolgte dann die offizielle Neueinweihung.

Von 1971 bis 1990 hieß die Heimstätte von Dynamo auch Dynamo-Stadion, ehe man von 1990 bis 2010 erneut zum alten Namen Rudolf-Harbig-Stadion zurückkehrte. Ab 2010 folgte die Stadt Dresden dem Trend, die Namensrechte für das Stadion zu vermarkten und so hieß die Arena nach ihrem Neubau in 2009 Glücksgas-Stadion. Von 2014 bis 2016 folgte dann erneut ein kurzes Comeback ohne Namenssponsor, als es schlichtweg Dresden-Stadion hieß. Im Februar 2016 gab die Stadt Dresden bekannt, dass sich die DDV Mediengruppe die Namensrechte gesichert hat. Bis 2020 wird die Arena somit DDV-Stadion heißen. Die wenigsten Fußballfans wissen vermutlich, dass man im DDV-Stadion auch heiraten kann.

In der abgelaufenen Saison 2016/17 kam Dresden auf einen Zuschauerschnitt von knapp 29.000 und gehörte damit nach dem VfB Stuttgart (49.500), Hannover 96 (36.000) und dem FC St. Pauli (ebenfalls 29.000) zu den Top 4-Vereinen in der 2. Liga. Auch die Vereinszahlen können sich sehen lassen: Mit aktuell rund 14.600 Mitgliedern ist der Verein der mitgliederstärkste in den neuen Bundesländern. Den grandiosen Dresdner Fußballfans wäre es zu wünschen, dass man nach über 20 Jahren erneut in die 1. Bundesliga zurückkehrt. Dazu muss sich das DDV-Stadion jedoch in Zukunft erneut zu einer echten Festung entwickeln. Zuletzt verpasste man in der Saison 2015/16 in der dritten Liga die perfekte Heimbilanz, als man mit 13 Siegen, 5 Unentschieden und lediglich 1 Niederlage auf den heimischen Rasen nahezu unbesiegt blieb.

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